Die Marktgemeinde Krummnußbaum liegt südlich der Donau und besteht aus verschiedenen kulturlandschaftlich strukturierten Räumen: Von der agrarisch-ackerbaulich genutzten Donauebene mit dem Hauptort der Gemeinde, über den bewaldeten Abhang des Sittenberges in die Feldlandschaft um Holzern.
Auf einer Fläche von knapp über 10 km² umfasst Krummnußbaum zwei Katastralgemeinden: Krummnußbaum und Diedersdorf.
Krummnußbaum besteht aus 6 Teilortschaften: Annastift, Diedersdorf, Holzern, Krummnußbaum, Neustift und Wallenbach.
Insgesamt beinhaltet Krummnußbaum rund 1500 Einwohner, wobei der größte Bevölkerungsanteil in Krummnußbaum selbst liegt.
In der Marktgemeinde gibt es 20 landwirtschaftliche Betriebe und etwa 40 gewerbliche und Dienstleistungsbetriebe.
Zur Geschichte der Gemeinde
Die ersten Spuren menschlicher Besiedlung stammen aus der Jungsteinzeit: Eine Erntesichel aus Feuerstein, die 1964 im Ortsteil Annastift gefunden wurde, ist der Altheimer Kultur zuzuordnen (ca. 3.800 bis 3.300 v. Chr.). Der Name „Chrumbinnuzboume“ wird 1073 erstmals in einer gefälschten Urkunde des Klosters Rott am Inn erwähnt. Seit dem 13. Jahrhundert war Krummnußbaum im Besitz der Bischöfe von Regensburg, die es als Lehen vergaben. Die Losensteiner errichteten hier einen Amtssitz (erwähnt 1423), der Ende des 16. Jahrhunderts zu einem Renaissance-Schlösschen erweitert wurde. Weitere bekannte Lehensnehmer und Besitzer waren die Völderndorff, die Starhemberg, die Esterhazy, die Freiherren von Bors und Borod, schließlich die Grafen Sizzo-Norris.
Die Gemeinde Krummnußbaum nahm nach ihrer Gründung 1850 einen rasanten Aufschwung: Die Tonwarenfabrik und die Hanfspinnerei in Neuda bei Golling bewirkten ein rasches Wachstum, die Bauerndörfer wandelten sich teilweise zu Arbeiterkolonien und führten zeitweise zu großen sozialen Spannungen.
1923 erfolgte die Abspaltung der Gemeinde Golling. 1938 übernahm das Deutsche Reich den Gutsbetrieb und das Schloss – in Krummnußbaum sollte ein Tanklager samt Donauhafen und Frachtbahnhof entstehen. Nach der sowjetischen Besatzung übernahmen die Bundesforste einen Teil der Gründe, der andere Teil wurde den Bauern als Entschädigung für die Enteignung in den Kriegsjahren übertragen.
Das Schloss selbst ist heute in Privatbesitz. Die Firma Rath ist mit 145 Arbeitern (2014) nach wie vor der größte Arbeitgeber im Ort. Allerdings ist der Standort Krummnußbaum nur mehr einer von sieben Produktionsstandorten in vier Staaten.
(Erwin Haselberger)
Kindergarten mit Tagesbetreuung und Nachmittagsbetreuung, Kleinkindgruppe, Volksschule und Neue Mittelschule, jeweils mit Möglichkeit zur Nachmittagsbetreuung, Musikschule.
Praktischer Arzt, Praxis für Osteopathie und Physiotherapie.
Freizeit- und touristische Einrichtungen
Nusspark, Wanderstrecken, Skaterplatz, Fußballplatz, Tennisplatz, BMX-Bahn, Donauradweg, Bootshafen, Bademöglichkeit an der Donau, Beachvolleyballplatz, Jugendzentrum, vielfältige Vereinsstruktur, Nahversorger, Gasthäuser, Übernachtungsmöglichkeiten.
Wallfahrtskirche Maria Steinbründl, Nikolokirche in Holzern, großes Nussfest jedes Jahr am 1. Samstag im Oktober, Nepomukstatue, historisches Rathaus.
Anfahrt
Die Gemeinde ist über die Autobahn A1, Abfahrt Pöchlarn von Osten her und über die Abfahrt Ybbs von Westen her gut erreichbar. Auch eine Haltestelle der Westbahn ist vorhanden.